
5. Juni 2025
Auf der Tagung am Heiligenhof, im April 2011, erlebte ich Christel Demel das erste Mal und schon ihre kurze Vorstellung
zur Wahl als Heimatkreisvorsitzende hatte mich für sie eingenommen und nicht nur ich wusste sofort, dass sie die richtige
Kandidatin ist - die Wahl war einstimmig.
Damals, im 81. Lebensjahr, übernahm sie nicht einfach ein Amt, sondern hat die Arbeit am Erhalt der Erinnerung als Aufgabe
angesehen, als Verpflichtung gegenüber der verlorenen Heimat.
Bei den verschiedenen Projekten, die sie in der Folge in Angriff nahm, spürte man nicht nur die Professionalität durch ihre
langjährige Berufserfahrung als Rektorin und Lehrbeauftragte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, auch ihre
natürliche Souveränität und Autorität motivierten die Mitarbeiter und trugen zum Gelingen der jeweiligen Aufgabe bei.
Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhielt sie 1991 die Medaille des Bezirks Unterfranken, 1993 das Bundesverdienstkreuz am
Bande und 1996 die Medaille für besondere Verdienste um Europa in Bayern. Hochachtung vor der vierfachen Mutter, deren
Mann bereits 1984 verstorben war, der Ehrenbürgerin von Kürnach, denn auch die Geschichte ihrer "neuen" Heimat erforschte
sie gekonnt und gab hierdurch in vielerlei Hinsicht Anstöße für das örtliche Leben.
Ihre Energie, Leidenschaft und Freude für die Sache wurde bei der Initiative und Arbeit am Sagenbuch "Die Schätze im Rubin- und Petersberg" deutlich -aber auch bei allen anderen Tätigkeiten war dies spürbar - die ausführlichen Beiträge auf der Heimatkreisseite in unserer damaligen Zeitung "Heimatbrief Saazerland" oder aber die Reden bei den offiziellen Anlässen, die sensiblen Nachrufe, als traurige Pflicht, oder nur das offene Ohr beim Telefonat, stets wohlüberlegt und treffend.
Die Liste, die hier nicht vollständig sein kann, lässt sich mit Reisen in die alte Heimat, dem Vorantreiben der "Homepage", gemeinsam mit ihrem Sohn Matthias, der in ihren Amtsjahren immer die "rechte Hand" war, weiterführen. Die Unterstützung durch die Familie war immer gegenwärtig. Ihre letzte Arbeit widmete sie der Dokumentation des Verbrechens an 68 deutschen Männern aus Podersam und Umgebung, beim Elementenwald zwischen Podersam und Groß-Otschehau, ihrer Heimatgemeinde, mit dem Titel "Auf dass sie nie vergessen werden!" Diese Sammlung von Augenzeugen- und Medienberichten, Fotos der Ermordeten und deren Lebensläufe, lag ihr besonders am Herzen, hatte sie doch als 14-jährige am 7. Juni 1945 die Schüsse gehört und hatte dann erfahren müssen, dass die Toten an der Erschießungsstelle vergraben wurden.
Ihren unermüdlichen Einsatz sah sie als Vermächtnis für die Nachfolgegeneration, für unsere Kinder und Enkelkinder - es war ihr wichtig, den Dialog anzustoßen zwischen aufgeschlossenen jungen Menschen für ein friedvolles Europa. Weil sie stets wusste, welche Arbeit und welcher Einsatz hinter den Aufgaben der Ehrenamtlichen steht, hatte sie nie vergessen diese für ihre Arbeit zu würdigen und dafür gesorgt, dass Mitarbeiter für ihr Tun geehrt wurden, nicht nur mit hohen Auszeichnungen der Sudetendeutschen Landsmannschaft.
Aus gesundheitlichen Gründen musste sie Ende 2014 ihr Amt abgeben. Eine reiche Amtszeit, weil reich an Ideen, Ereignissen, an Aufgaben und Arbeit und nicht zuletzt reich an Kontakten und persönlichen Begegnungen. Danke für diese Zeit, danke für dieses Vorbild, das sie immer für mich war. Ich war sehr stolz und geehrt, dass Christel mich als Nachfolgerin vorschlug und ich versuche seither diesem Vorbild gerecht zu werden und ihre demokratischen Gedanken und Ideen in einer Erinnerungsarbeit, die auf Dialog basiert, fortzusetzen. Ich bin dankbar, dass ich sie lange als Beraterin an meiner Seite hatte.
"Seine erste Heimat kann man unmöglich vergessen", sagte sie einmal, "die Gerüche, den Geschmack der Speisen und die
ersten Schritte eines Kindes, das die Welt erobern möchte, das alles kommt immer wieder hoch."
In tiefer Trauer und mit großem Respekt und Anerkennung nimmt der Heimatkreis Podersam-Jechnitz Abschied vor einer großartigen Zeitzeugin. Unsere innige Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.
München, 5. Juni 2025
Christiane Binder,
Heimatkreisbetreuung Podersam-Jechnitz
Die Trauerfeier fand am Freitag, den 6.6.2025 in der Pfarrkirche Kürnach statt. Das Requiem und die Beerdigung fand im
Anschluß statt.
30. Juli 2025
Preissenkung bei unserem Heimatbuch:Vorwort der Heimatkreisbetreuerin Christiana Binder
2025 - 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, 80 Jahre nach den Ereignissen am Elementenwald, starten wir eine
Wiederauflage unserer Dokumentation. Das ist hauptsächlich der Nachfrage an der Dokumentation geschuldet.
8. Mai 1945 - das bedeutet Kriegsende, Niederschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland,
Befreiung von der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus in Europa. Aber wie wir, als Nachfahren der Erlebnisgeneration
wissen, brachte das Ende des Krieges vorerst noch nicht den Tag der Freiheit für alle Menschen. Zu diesem Zeitpunkt war
dies für 15 Mio. Deutsche kein Ende des Krieges, sondern eher eine Fortführung des Leides, denn sie waren auf der Flucht
oder wurden nun gewaltsam aus der angestammten Heimat vertrieben. Die schreckliche Gewaltmaschinerie des
Nationalsozialismus - dessen Konsequenzen - setzte sich nun fort. Täter und Opfer waren nun vertauscht. Die Ereignisse,
Übergriffe, die sich gerade im böhmischen und mährischen Raum ereigneten, sind seit 2020 gut dokumentiert bei Jiri
Padevet, Blutiger Sommer, oder bei Michel Korhal, Erinnerungskultur im Wandel? Tschechische Orte der Erinnerung an
antideutsche Nachkriegsgewalt.
Unsere Dokumentation haben wir mit den Informationen unserer Leser aus der ersten Auflage erweitert. In der vorliegenden
Ausgabe konnten wir einem weiteren Opfer ein Gesicht geben. Es handelt sich um Johann Poeschl, dem Fachlehrer aus Podersam,
dessen Enkel uns Unterlagen zukommen ließ.
Gerade angesichts der angespannten Situation in Europa und der Welt, soll die Dokumentation eine Mahnung sein, dass
solche Ereignisse nie wieder vorkommen dürfen und wir unbedingt weiter für Frieden und Demokratie einstehen müssen.
München, im Mai 2025
Christiana Binder, Heimatkreisbetreuerin Podersam-Jechnitz
Unsere Bücher finden sie unter dem Reiter "Heimatliteratur"
4. Juni 2025
Unsere Heimatkreis-Betreuerin ist am 4. Juni 2025 unerwartet verstorben.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt ihren Kindern und deren Familien und den Angehörigen.
Ihr unermüdliches Schaffen für den Heimatkreis und ihre Pflege der Zusammenarbeit mit unserer
alten Heimat werden wir sehr vermissen.
Die Trauerfeier fand am Freitag, den 6.6.2025 in der Pfarrkirche Kürnach statt. Das Requiem und die Beerdigung fand im Anschluß statt.
15.November 2024
Liebe Freunde des Heimatkreises Podersam-Jechnitz,
am 15.November 2024 haben wir Uta Bräuer auf dem Friedhof von Kronach auf ihrem letzten Weg begleitet.
Es war schön zu sehen, dass so viele ihr die letzte Ehre erwiesen haben.
Ganz herzlichen Dank möchte ich an Frau Margareta Michl, Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft,
für ihre begleitenden Worte sagen.
Vielen Dank auch an die Podersamer Landsleute, die so zahlreich gekommen
sind:
Bürgermeister Radek Reindl mit zweitem und dritten Bürgermeister,
die Heimatforscher aus Podersam: Romana Havdrova, Edita und David Sebesta
und Martin Kase.
Danke auch für die vielen schönen Blumengrüße für Uta.
In dankbarer und liebevoller Erinnerung an Uta.
Christiana Binder
für den Heimatkreis Podersam-Jechnitz
11. Oktober 2024
29. September 2024
Unsere Betreuerin der Heimatstube in Kronach Uta Bräuer ist am 28. September 2024 unerwartet im
Kreis ihrer beiden Töchter Sabine und Ulrike verstorben.
Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt ihren beiden Töchtern und den Angehörigen.
Ihr unermüdliches Schaffen in und für die Heimatstube und ihre Pflege der Zusammenarbeit mit unserer
alten Heimat werden wir sehr vermissen.
Den Zeitpunkt der Trauerfeier mit der Urnenbeisetzung werden wir hier noch rechtzeitig bekanntgeben.
Zeitungsbericht zur Maiandacht der SL Mitte Mai 2023 mit Uta Bräuer
4. Januar 2022
27. Juli 2021
Treffpunkt in Mohr am Samstag, 4. September 2021, um 11 Uhr Gottesdienst in der Kirche "Maria Geburt". Anschließend wird die "Gedenktafel für die Opfer des Krieges" feierlich eingeweiht. Weitere Infos über die Ansprechpartner bei
Christiane Binder
Heimatkreis Podersam-Jechnitz
Tangastr. 20, 81827 München
Tel. 089-430 22 98
Mail: chrbinder@t-online.de
27. Juli 2021
Bei Restaurierungsarbeiten an einer Pladener Schule wurden Klassenbücher aus den Jahren 1866 bis 1928 gefunden.
Sie wurden der Heimatstube in Kronach übergeben, wo sie digitalisiert wurden. Auf knapp 900 Bilddateien (ca 4 GB) befinden sich
viele Daten (Geburtstage, Wohnorte, Berufe, etc und natürlich die Schulergebnisse) der Schüler und der Eltern.
Wer Interesse an den Daten hat, kann die DVD gegen einen Unkostenbeitrag von 5 Euro bestellen bei:
Christiane Binder chrbinder(at)t-online.de oder
Helmut Tschischka gh.tschischka(at)web.de
"Es ist egal, zu welchem Zeitpunkt man einen Freund und Kameraden verliert, es ist immer zu früh und tut immer weh"
So lautet der Facebookeintrag der Feuerwehr in Uebigau-Wahrenbrück/Prestewitz, als sie über den Tod von Marco Hollmig berichten.
Eine schreckliche Nachricht hat uns ereilt und wir sind alle sehr erschüttert. Am 28.11.2020 ist er für immer von uns gegangen.
Unser junger GB, geb. in Elsterwerda am 24.9.1973, hat mit 47 Jahren den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren. Im Jänner 2011
hat er sich im Heimatbrief Saazerland vorgestellt und freute sich, dass er die Nachfolge von GB Anton Wenzel/Smrk, seinem Urgrossvater,
übernehmen durfte. Marco war der Enkel von Karl Soukop aus Neuwallisdorf und Anna, geb. Wenzel aus Smrk. Die Familie wurde aus der Lausitz
vertrieben. Stets hat er sein Ehrenamt gegenüber der Erlebnisgeneration und dem Heimatkreis mit viel Engagement ausgeübt. So war er
dann gleich im Frühjahr 2011 auf dem GB-Treffen auf dem Heiligenhof, wo ich ihn das erste Mal traf und wir uns auch auf Anhieb gut verstanden.
Selbstverständlich versäumte er auch im Mai 2019 nicht, das GB-Treffen in Kronach zu besuchen, obwohl er da schon von seiner schweren Krankheit
wusste und schon Behandlungen hinter sich hatte, wie ich jetzt von seiner Frau Bianca erfuhr. Viele Fahrten in die alte Heimat
seiner Grossmutter hat er unternommen, zuletzt im Oktober 2019, im Juni 2019 hat er endlich seine langjährige Gefährtin Bianca geheiratet
mit der er schon eingeschult wurde - 2013 hatten sie das gemeinsam gebaute Haus bezogen.
Aufgewachsen in Prestewitz war er der freiwilligen Feuerwehr schon seit jungen Jahren verbunden. 2009 wurde er zum Stadtbrandmeister
für Uebigau-Wahrenbrück ernannt. Die Nähe zu den Menschen war ihm wichtig, was er auch als angesehener Kommunalpolitiker, als Stadtverordneter
bewies.
Die Trauerfeier fand am 18.12.2020 in Prestewitz statt.
Unsere große Anteilnahme gilt seiner Frau und den Angehörigen.
* 31.03.1929 in Podersanka, Saazerland
+ 31.01.2017 in Erlangen
