Rezepte

Die Rezepte stammen aus dem:

„Sudetendeutsches Kochbuch“ von Hedwig Tropschuh, erschienen 1951 im „Frankonia-Verlag Rehau, Oberfranken“.

Gedruckt bei der „Oberfränkischen Verlagsanstalt u. Druckerei in Hof/Saale“, mit einem Vorwort von Hedwig Tropschuh, geschrieben in Parensen, am 26.7. 1949, Kreis Göttingen.

Dieses Kochbuch war eine erweiterte Neuauflage des Sudetendeutschen Kochbuches, das schon in der Heimat in vielen tausenden Exemplaren verbreitet war.

Weiter schreibt Max Knoth vom Frankonia Verlag u.a. im Geleit: „Das Kochbuch soll nicht nur den Sudetendeutschen, sondern auch den einheimischen Hausfrauen ein Helfer und Anreger sein, bietet es doch Gelegenheit, die berühmte ‚Böhmische Küche‘ kennen zu lernen.“

Erdbeerknödel

Angeführtes Rezept ist für 1 Kg Mehl ausgelegt. (Bei 1⁄2 kg Mehl müssen die angeführten Mengen von Zutaten reduziert werden und ergeben zirka 25 Knödel)

1.

In eine Tasse ein und einviertel von Trockenhefe in lauwarmer Milch mit etwas wenig Zucker anrühren und 15 bis 20 Minuten stehen lassen, bis es in die Höhe geht.

2.

In eine Schüssel 1 kg Mehl (Sorte Aurora 405) geben. Dazu einen halben kleinen Löffel Salz, einen kleinen Löffel Zucker und 2 Eier (möglich auch 3 Eier). Dies alles wird nun unter einander vermengt. Dazu wird noch der Inhalt (Hefe, Milch, Zucker) aus der vorbereiteten Tasse unter das Mehl verrührt. Alles zusammen ergibt nun die fertige Teigmasse.

3.

Jetzt nimmt man 15 Gramm Butter (Walnuss großes Stück) und 1⁄2 Liter lauwarme Milch und knetet mit der Hand die Butter (etwas weichere Butter) unter den Teig und gibt langsam nach und nach die vom Teig geforderte Milch dazu (Teig darf nicht lauter sein). Nun knetet man den Teig so lange ( Teig von unten nach oben ziehen u. kneten), bis er nicht mehr an Händen und Schüssel kleben bleibt. Erst dann ist der Teig fertig. Danach den Teig mit etwas Mehl bestreuen, damit der Teig beim Gehen nicht an der Schüsselseite kleben bleibt. Nun wird der Teig in der Schüssel mit einem Tuch bedeckt und lässt diesen ein bis ein und eine halbe Stunde in einer Decke eingewickelt gehen. Nach einer Stunde nachsehen, ob der Teig schon oben am Schüsselrand angekommen ist. Es dauert meistens eine Stunde.

4.

Nun wird Mehl auf ein Kochbrett gestreut, ein Teil aus der Schüssel herausgeschnitten, u. auf das Brett gelegt, u. unter bemehlen, auf die richtige Teigdicke (zirka 2-3mm) ausgewalkt. Danach auf zirka 8 x 8 cm (je nach Obstgröße) Vierecke schneiden, in deren Mitte die Erdbeeren gelegt werden. Man kann auch 2 Kleine oder eine Große benutzen, oder auch eine Halbe dazu geben, damit die Teigmasse ausgefüllt ist. Nun legt man den Teig über den Erdbeeren zusammen, der oben zusammengedrückt wird (hier sollte man aufpassen, dass an den Rändern kein Mehl ist, da sonst der Teig nicht gut zusammen klebt und beim Kochen sich öffnen könnte) und nun wird dieser in der Hand zu einem Knödel gerundet. Die fertigen Knödel werden auf die Seite des Brettes gelagert, bis der ganze Teig verarbeitet ist. Danach nochmals 15 bis 10 Minuten mit einem Tuch zugedeckt, damit diese noch weiter aufgehen. Danach erst werden die Knödel in kochendes Wasser gelegt u. 5 bis 6 Minuten darin gekocht. Nach dem Entnehmen jeden Knödel mit einer Gabel anstechen, damit er nicht zusammenfällt.

5.

Nun werden die Knödel auf Teller verteilt, mit viel Reibkäse* bedeckt, darüber Zucker mit Zimt gestreut und zuletzt wird über das Ganze, flüssige gute Butter, mit einem kleine Löffel verteilt. Man kann es bei kleinen Portionen (1-2 Knödel) Vorspeise nennen, aber bei mir zuhause in Böhmen, war es bei zirka 15 Knödel, immer ein Hauptgericht.

*- Reibkäse gibt es in der BRD nicht. Man kauft diesen in der CR, oder stellt ihn selbst her.

Peppi Hasenöhrl wünscht allen Guten Appetit !